Cherry am Pflegeplatz

21. Februar 2013

 

Cherry ist am Montag bei mir angekommen. Grosse Freude herrschte nicht, dass sie im Tierheim in die Transportbox „verfrachtet“ wurde. Aber das musste sie einfach auf sich nehmen.

 

Im Tierheim hatte Cherry grossen Stress.

 

 

Zum Glück hat sie nach einigen Anlaufschwierigkeiten wieder zu Fressen begonnen. Da ist sie ganz wählerisch. Trockenfutter nimmt sie nur eine bestimmte Sorte von der Migros und Nassfutter nur ein Futter für ganz junge Katzen. Aber egal, Hauptsache sie frisst!!!

Nun soll Cherry sich ein wenig von all den Strapazen erholen können. Leider ist auch ihr Vater Jordan verstorben, mit welchem sie ja lange Zeit zusammen gelebt hatte. Was das für sie bedeutet ist noch schwierig zu sagen.

 

Cherry ist gut in ihrem neuen Reich angekommen. Dies besteht aus einem Zimmer, wo sie mal ganz für sich sein kann. Sie hat einen grossen Kratzbaum und viele Möglichkeiten, sich zu verstecken. Dies hat sie auch gleich bei der Ankunft genutz uns sich gleich in ein bereit gestelltes Katzenbettchen zurückgezogen.

Zum Glück hat die schöne Katzendame von Anfang an gefressen. Nicht viel, aber immerhin etwas. Ansonsten hat sie keinen Kontakt gesucht. Sie hat immer kräftig gefaucht, wenn ich ins Zimmer kam. Aber sie verhält sich ruhig und kommt nicht in Panik auch wenn man ganz in ihrer Nähe ist.

 

24. Februar 2013

 

 

Nun ist Cherry bereits sechs Tage bei uns. Wir haben sie absolut in Ruhe gelassen, und sie nicht beachtet. Das schien ihr sehr gut zu tun.

Am Freitag hat sich dann etwas Unerwartetes ereignet: Als ich ins Zimmer kam, mauzte Cherry in ihrem Körbchen, kam herausgesprungen und strich mir um die Beine. Dies hatte ich absolut nicht erwartet, da uns die Vorbesitzerin sagt, dass sie auch nach fast zwei Jahren nur unter dem Sofa war.

Cherry liess sich von mir streicheln und schien die Berührungen auch zu geniessen.  Dies dauerte nur kurz, das Cherry wohl Angst vor ihrem eigenen Mut bekam und sich sehr schnell wieder zurück zog. Meine Freude war aber sehr gross!

 

Am Samstag entschloss ich mich zu schauen, ob sie ein wenig spielen möchte. Immer nur alleine im Zimmer ist ja auch ein wenig öde.

Als ich mit dem Federbesen ankam, beäugte sie mich sehr misstrauisch. Die Neugierde war aber dann grösser und mit grosser Begeisterung stürzte sie sich auf den Federbesen. Aber auch hier, war es ein kurzes Spiel, da Cherry sehr schnell wieder Angst bekam.

 

Immerhin hat sie aber gezeigt, dass sie weit mehr zu bieten hat als unter dem Sofa zu sitzen. Ich habe ihr nun Bachblütentropfen und einen Fellywell Stecker organisiert, welche ihr helfen sollen, sich zu beruhigen und das Selbstvertrauen zu stärken.

 

04. März 2013

 

Es gibt immer wieder positive Momente bei Cherry. Die meiste Zeit ist sie jedoch sehr unsicher und versteckt sich meist in ihren drei „Höhlen“.

 

   

 

Besuch empfindet Cherry meist als sehr bedrohlich. Und da wird vor allem kräftig geknurrt. Vielleicht ist Cherry einfach im falschen Körper und sie denkt, sie sei ein Hund?

 

Wie auch immer, mit Leckerli kann man auch Cherry bestechen: Sie liebt die Würstli von der Migros. Die frisst sie sogar aus der Hand, was ich absolut erstaunlich finde.

Auch kommt sie manchmal und streicht um einen herum, lässt sich streicheln, schnurrt wie wild, nur um im nächsten Moment wieder in einem ihrer Verstecke zu verschwinden.

 

Nach zwei Wochen ist Cherry noch sehr unsicher. Sie wird noch in ihrem „sicheren“ Zimmer bleiben, bis sie ein wenig wagemutiger wird und auch die weitere „Umgebung“ erkunden will.

 

Ein weiterer Erfolg ist aber, dass Cherry ihre Fressgwohnheiten erweitert hat. Sie frisst nun fast alles Nassfutter. Ihr liebstes Futter ist aber immer noch Babycat. Das findet sie absolut toll!

 

19. März 2013

 

An mich hat sich Cherry schon ein wenig gewöhnt. Nun stellte sich die Frage, wie sie unsere Ferienabwesenheit „verdauen“ wird. Dies wird dann auch ein Indiz sein, wie schnell Cherry weitervermittelt werden kann.

Momentan haben wir Cherry nicht mehr aktiv ausgeschrieben, da sehr schwierig zu sagen ist, was für ein Zuhause Cherry wirklich braucht. Kann sie z.B. mit anderen Katzen zusammen leben, oder ist sie lieber eine Einzelkatze? Wie verhält sich Cherry im Alltag? Welche Ansprüche kann Cherry überhaupt erfüllen?

Fragen über Fragen, welche sich erst nach einer gewissen Zeit zeigen werden. Die Antworten werden wir aber so gut als möglich herausfinden wollen.

 

Gemäss unserer Ferienvertretung hat Cherry gar keinen Kontakt gesucht. Im Gegenteil, sie hat sich nur versteckt und ganz kräftig gefaucht!

Meine Kollegin hat zwar versucht ein wenig mit Cherry zu spielen, aber da kam bei der schwarzen Katzenlady keine Freude auf.

 

Als ich dann nach den Ferien das erste Mal in Cherrys Zimmer kam, wurde ich mit einem kräftigen Fauchen begrüsst. Schon nach kurzer Zeit wurde dies eingestellt. Und ich schien doch eine bekannte Person zu sein.

Am zweiten Tag kam Cherry dann schon wieder aus ihrem Korb zu einer ultra kurzen Begrüssung. Aber immerhin. Meine Freude war gross.

Nun faucht Cherry nur noch, wenn sie nicht weiss, wer ins Zimmer kommt.

Und gestern durfte sie zum ersten Mal Kater Twix in ihrem Reich begrüssen. Sie war sehr interessiert, hat ihr Versteck aber nicht verlassen. Twix ist eigentlich zu allen Katzen sehr sozial. Also der geeignete Begegnungspartner für Cherry. Dies werden wir nun noch einige Male wiederholen, bevor das Gebiet von Cherry erweitert werden kann.

 

25. März 2013

 

Fortschritte sind bei Cherry nur bei ganz genauem Hinsehen feststellbar. Die arme Katzendame ist schon sehr, sehr eingeschüchtert. Was wohl in ihrem Leben so schief gegangen ist, dass sie ist, wie sie ist? Das werden wir wohl nie wissen.
Auf jeden Fall erweitert Cherry langsam ihr Territorium. Da nach wie vor nicht klar ist, ob Cherry an den anderen Katzen wirklich Freude hat, lassen wir sie nur aus dem Zimmer, wenn wir Zuhause sind und trennen die Bereiche ab. Cherry darf dann den ganzen oberen Stock für sich brauchen und die anderen Katzen haben die beiden unteren Bereiche. Interessiert an der neuen Umgebung ist Cherry schon.

Aber Menschen sind ihr schon sehr suspekt und sie flieht bei jeder Begegnung panikartig in ihr Zimmer. Wenigstens fühlt sie sich dort sicher. Schon lange wollte ich neue Fotos von Cherry machen. Das findet sie aber ganz doof und zieht sich dann in die dunkelste Ecke zurück. Schliesslich ist ja mit ihrer schwarzen Farbe und so ohne jeglichen Kontrast keine Katze auf dem Bild aus zu machen. Aber das werden wir sicher auch noch schaffen.

 

Ansonsten haben wir Cherry schon in unser Herz geschlossen! Sie ist einfach eine wundervoll eigensinnige Katzendame!

 

01. April 2013

 

Cherry ist das, was man eine harte Nuss nennen kann. Zwei Schritte vorwärts, einer zur Seite und zwei zurück. Auf jeden Fall ist klar, dass Cherry nicht zu viele Veränderungen auf einmal verdauen kann. Wir probieren nun feste Strukturen zu schaffen, damit Cherry sich darin gut bewegen kann und zunehmend Vertrauen fasst.

Eigentlich wollten wir Cherry über Ostern frei im Haus bewegen lassen. Aber das scheint noch ein wenig früh zu sein. So haben wir es nun so orgnisiert, dass Cherry den Tag über in ihrem Zimmer ist, mit dem Gitter vor der Türe, dass sie zwar alles mitbekommt, aber doch ihre Ruhe hat. Da Cherry eigentlich den ganzen Tag schläft, ist ihr das noch egal. In der Nacht darf sie nun den Erdgeschoss Stock gebrauchen. Unsere Katzen sind dann oben oder im Untergeschoss. So haben nun alle genug Platz.

Cherry hat sich nun schon angwöhnt, dass sie am Morgen selber in ihr Zimmer geht. Vorläufig ist das ein gutes Vorgehen. Cherry sieht so die anderen Katzen, muss aber keinen direkten Kontakt haben.

 

Was mich ein wenig traurig stimmt, ist das Cherry in der Nacht sehr laut schreit. Ich vermute, dass sie Jordan sehr vermisst. Das tönt dann schon sehr, sehr traurig und geht einem durch Mark und Bein.

Ich habe nun Cherry auf sie abgestimmte Bachblüten Tropfen mischen lassen und hoffe, dass das Cherry hilft, über ihre Trauer hinweg zu helfen.

 

Momentan sehe ich weiterhin keine Möglichkeit, Cherry schon zu vermitteln. Sie muss noch viel stabiler werden, wenn man das ins Auge fassen will.

 

 

08. April 2013

 

Cherry ist wirklich eine aussergewöhnliche Katze. Man hat echt Mühe mit dem Auf und Ab, das man mit ihr durchmacht.

Die letzte Woche haben wir mit Cherry wirklich Einiges erlebt.

 

Eigentlich glaubten wir, dass wir mit Cherry eine gute Lösung mit der Gitterabsperrung gefunden haben. Aber Cherry hatte da wohl ihre eigene Vorstellung. Sie hat herausgefunden, wie das Gitter geöffnet werden kann und von da an war sie eine richtige Ausbrecherkönigin.

 

Wir glaubten ja eigentlich, dass Cherry grosse Angst vor den anderen Katzen hat. Das sieht manchmal auch so aus, aber dann auch wieder gar nicht. Auf jeden Fall bewegt sie sich nun im ganzen Haus und erstaunlicherweise gehen die Begegnungen mit unseren Katzen ruhig von statten. Sogar unsere Katzenpolizistin Clavi akzeptiert, dass ein schwarzer Schatten an ihr vorbei huscht.

 

Cherry ist aber auch mit uns Menschen eine Wundertüte. An einem Tag kommt sie und streicht uns um die Beine und dann wieder will sie tagelang nichts wissen und faucht und knurrt wie wild.

 

Da sind wir ja gespannt, wie es mit Cherry weitergehen wird.

 

16. April 2013

 

Seit wir Cherry im ganzen Haus herumlaufen lassen, hat sie sich zu einem Bewegungstier entwickelt. Cherry auf der Flucht. Das könnte ihr Motto sein. Entweder flüchtet sie vor uns Menschen, oder sie flüchtet vor den anderen Katzen. Das hat aber einen sehr positiven Effekt. Ich glaube nicht, dass sich Cherry in den letzten Jahren so viel bewegt hat, wie in den letzten Tagen.

Cherry fühlt sich aber nach wie vor sehr unsicher. Besonders viel kennt sie nicht. Wenn das Fenster offen ist, und ein Geräusch von draussen hereindringt, dann erschreckt sich Cherry schon sehr. Die anderen Katzen beäugen Cherry ein wenig misstrauisch. Auch Cherry weiss nicht so recht, was sie von den anderen Fellnasen halten soll. Aber grundsätzlich sind alle sehr friedlich zusammen.

 

Es gibt aber auch wirklich positive Entwicklungen: Cherry hört mittlerweile sehr gut auf ihren Namen. Wenn man sie am Abend ruft, dann kommt sie tatsächlich von irgendwo im Haus angelaufen. Am liebsten ist ihr, wenn man dann auf dem Sofa oder auf dem Bett liegt. Dann lässt sie sich ohne Probleme streicheln.

 

Das Fell von Cherry ist mittlerweile wunderschön glänzend. Für ihre 10 Jahre sieht Cherry sehr fit aus. Auch erklimmt Cherry ohne grosse Anstrengung den grossen Kratzbaum und versteckt sich im Haus ganz oben. Von dort kann sie das ganze Wohn- und Esszimmer überblicken. Eine andere Lieblingsstelle befindet sich hinter dem grossen Pflanzenkübel. Dort kann sie sich sozusagen ganz unsichtbar machen, und das Geschehen unbemerkt beobachten.

 

Langsam aber sicher möchte Cherry nach draussen. Schon zwei Mal hat sie bei der offenen Türe die Nase nach draussen gehalten und dann aber schnell wieder den Rückzug angetreten. Grundsätzlich könnte Cherry ja durch die Katzenpforte nach draussen gehen. Aber vermutlich kennt sie das nicht. Früher oder später wird sie aber sicher den Schritt wagen. Hoffen wir, dass sie sich vorerst noch besser angewöhnt.

 

29. April 2013

 

Ein Vorfall vor einer Woche mit den anderen Katzen hat Cherry ganz schön aus dem Gleichgewicht gebracht. Was genau passiert ist, wissen wir nicht, aber es gab ein ganz tolles „Gerangel“ an welchem auch Cherry ihren Anteil hatte.

Seit dem ist wieder Ruhe und Cherry darf nicht mehr ins Kellerzimmer. Nun verbringt sie den Tag wieder in ihrem Zimmer, wo sie aber jederzeit raus kann.

 

Die ganze Sache hat Cherry aber sehr gestresst, so dass sie wieder Mühe hat auf uns Menschen zu zugehen. Wir sind diesbezüglich wieder in der zweiten Woche hier angelangt. Auch faucht Cherry wieder, wenn sie jemanden sieht und wir sind sehr unsicher, wie es mit ihr weiter gehen soll.

 

Evtl. würde es Sinn machen, für sie einen Einzelplatz zu suchen. Wir warten aber nun noch ein wenig ab um zu schauen, wie sich die Sache entwickelt.

 

12. Mai 2013

 

Letztes Wochenende waren wir für 3 Tage weg. Da wir nicht sicher waren, ob die Katzen untereinander auch Ordnung halten, wenn wir nicht da sind, haben wir uns entschieden, dass Cherry für diese Zeit in ihrem Zimmer bleiben soll.

Die Katzendame fand das aber gar nicht toll. Als wir nach Hause kamen, begrüsste sie uns mit sehr unzufriedenem lautem Miauen. Obwohl Cherry in der Zeit gut von einer Kollegin versorgt wurde, hatte sie ein Riesenchaos im Zimmer angestellt. Alle Katzenstreu war aus den Klos heraus geschaufelt und überall verteilt worden. Sogar überall auf dem Kratzbaum fand sich Katzenstreu.

 

Cherry scheint aber nicht sehr nachtragend zu sein. Sie kam als Dank für die Befreiung zum Schmusen zu uns, was sowieso nicht selbstverständlich ist.

Mit den anderen Katzen hat Cherry immer noch so ihre Sorgen. Die sind ihr irgendwie unheimlich. Obwohl eigentlich alle recht nett zu ihr sind.

 

Nun ist Cherry abermals raus gegangen und war sehr verwirrt ob dieser Freiheit. Es scheint sie schon raus zu ziehen, aber irgendwie ist ihr die Welt draussen dann doch nicht geheuer.

Gestern war sie wieder auf so einem Ausflug. Am Morgen hörte ich ein klägliches Miauen, wusste aber nicht woher es kam. Ich vermutete dass Cherry sich irgendwo drinnen versteckt hatte.

Nicht schlecht gestaunt habe ich dann als Cherry bei der Küche zur Türe rein schaute. Als ich ums Haus rum ging und sie rief kam sie angerannt und sofort rein ins Haus.

Sie hat dann den ganzen Morgen von ihrem Abenteuer berichtet und den ganzen Nachmittag tief und fest geschlafen. Das war wohl ein schön anstrengendes Erlebnis!

 

05. Juli 2013

 

Cherry ist nun schon fast 5 Monate bei uns. Die Zeit verging wie im Fluge.

Die schwarze Katzendame hat schon grosse Fortschritte gemacht, und dennoch, ist sie im Verhalten noch weit entfernt von einer „normalen“ Katze.

Gewisse Rituale haben sich schon etabliert. Cherry ist eine sehr gespächige und so auch eine eher laute Katze (mal abgesehen davon, dass sie schrecklich laut schnarcht….). So kommentiert sie jedes Geschäft, dass sie auf dem Kistli gemacht hat mit lautem Geschrei. Man muss sie dann loben und am liebsten ist es ihr, wenn die Kiste sofort geputzt wird.

Sowieso hat Cherry sehr eigene Gewohnheiten, wenn sie ihr Geschäft macht. Auf offenen Toiletten kann sie gar nicht, da sie ihr Geschäft am liebsten in die Höhe lässt. So kann es auch sein, dass auch bei einer geschlossenen Toilette gar nichts im Kistli landet…;-).

Bei der Fütterung ist Cherry recht unkompliziert geworden. Sie ist kein grosser Fan von Nassfutter, aber so ein Maul voll jeden Morgen mit Wasser vermischt findet sie toll. Ansonsten frisst sie das Trockenfutter von der Migros und kein Anderes.

 

Die meiste Zeit in der Cherry im Haus unterwegs ist, befindet sie sich immer noch auf der Flucht. Sie ist immer noch sehr schreckhaft, und man merkt, dass ihr viele Sachen völlig unbekannt sind. Lustigerweise gibt es aber dann Sachen, welche sie überhaupt nicht stressen, welche andere Katzen schnell in ein Versteck treiben würden.

Von mir lässt sich Cherry nun ohne Probleme streicheln. Dies aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Man muss zu ihr runter auf die Knie gehen und darf nicht mit der Hand in Nähe der Augen kommen. Man darf nur von hinten Richtung des Kopfes gehen. Dann beginnt Cherry aber zu schnurren und sie kann gar nicht genug bekommen. Auch liebt Chery es, wenn man ihr bis über den Schwanz streichelt. Den drückt sie dann kräftig gegend die Hand.

Mit anderen Personen als mit mir wollte sich Cherry bis jetzt nicht einlassen. Wir beide haben aber schon eine schöne Freundschaft geschlossen.

Vor den anderen Katzen hat Cherry immer noch Angst. Leider bekommt sie von Katze Clavi auch ab und zu eines geschmiert. Aber die Beiden gehen sich sonst aus dem Weg.

Cherrys Lieblingsort ist immer noch das Schlafzimmer. Dort verbringt sie all ihre Schlafstunden in ihrer Höhle.

Wenn wir zu Hause sind, dann sucht sie regelmässig Morgens und Abends meine Nähe und kommt, um von ihrem Tag zu berichten.

Hat Cherry einen schlechten Tag, dann lassen wir sie einfach in Ruhe.

 

Leider kann ich mir noch immer nicht vorstellen, wie das ideale Zuhause für Cherry aussehen soll. Für ihre 10 Jahre ist Cherry noch sehr fit. Aber eben sie ist 10 Jahre alt und bis jetzt wollten alle möglichen Interessenten keine so alte Katze übernehmen. Auch ist das Verhalten von Cherry nicht vorher sehbar. Ist sie überhaupt bereit, sich auf Jemanden ein zu lassen?

 

Wir werden nun versuchen, Cherry ein wenig nach draussen zu lassen. Sollte das klappen, und die Katzen können sich arrangieren, dann werden wir uns überlegen, ob Cherry definitiv bei uns bleiben wird.

 

 

24. Juli 2013

 

 

Meine Menschen nennen mich nur noch den schwarzen Blitz. Richtig, ich bin blitzschnell und für mein Alter noch sehr fit! Leider hat das Herumgerenne meist einen negativen Hintergrund: ich erschrecke mich sehr schnell und mein Heil liegt in der Flucht. Meist finde ich aber einen sicheren Platz, wo ich mich zurückziehen kann.

 

Letztens gab es Besuch, welcher über das Wochenende blieb. Solche Besuche finde ich nicht so toll. Ich habe gerne meine Ruhe und am liebsten ist es mir, wenn alles seinen gewohnten Gang nimmt. So brauchte ich wieder einige Tage, bis ich mich davon erholt habe. Meine Menschen meinten, ich sei nicht stressresistent… was sie wohl damit genau meinen?

 

Man spricht immer davon, mich an einen neuen Platz zu geben. Ob ich das will, weiss ich ehrlich gesagt nicht. In meinem neuen Zuhause gefällt mir gut, dass ich in Ruhe gelassen werde. Auch habe ich mich mit meinem neuen Frauchen schon ganz toll angefreundet. Nur die anderen Katzen sind mir ein wenig zu viel. Jetzt im Sommer, sind sie immer draussen, und ich habe das Haus für mich. Das gefällt mir gut. Obwohl, Kater Twix ist mir schon sympathisch und der ist auch immer nett zu mir.

 

Mit den Menschen habe ich es sowieso nicht gerade. Meine Erfahrungen diesbezüglich sind nicht gross und eher negativ. Wenn sie dann auch noch etwas von mir wollen, dann wird mir das schnell zu viel.

 

Letzte Woche kam eine junge Dame zu Besuch, die mich gerne sehen wollte. Das fand ich gar nicht lustig. Auch wenn sie genügend Abstand hatte, fauchte ich toll, nur dass sie nicht auf die Idee kam, noch etwas näher zu kommen.

 

Gerne würde ich auch ein wenig nach draussen gehen. Obwohl meine zwei Ausflüge nicht von Erfolg gekrönt waren. Auf die Terrasse könnte ich zwar auch gehen, aber ich bin nicht so mutig, und bleibe lieber auf Abstand. Wenn mein Frauchen aber mit mir raus käme, dann würde ich es evtl. wagen.

 

Man hat mir versprochen, dass das bald der Fall sein wird. Wir werden sehen, ob ich das wirklich wagen will!

 

09. September 2013

 

Wir waren ganz gespannt, wie Cherry reagieren würde, wenn wir in den Ferien sind. Bei den letzten Ferien im Mai hatten wir ja Cherry in ihrem Zimmer gelassen, damit sie nicht zu viel Stress hat. Nun ist sie sich aber gewohnt sich im ganzen Haus zu bewegen und sie findet Eingesperrtsein nicht mehr so toll.

Unsere Tiersitter wurden angewiesen Cherry zu ignorieren und nicht zu suchen. So kam es, dass sie die ganze Ferienzeit über nicht gesehen wurde. Da aber das Kistchen regelmässig benutzt wurde, war klar, dass alles oK war.

 

Auch waren wir ganz gespannt, wie sich Cherry nach unseren Ferien verhält. Und sie hat uns völlig überrascht. Unsere schwarze Schönheit war ganz begeistert als wir wieder da waren und wich uns die ersten Stunden nicht mehr von der Seite. Wie immer, wenn Cherry Stress hat, schrie sie die ersten beiden Nächte nach unsere Rückkehr wieder herum. Das hat sich zum Glück wieder gelegt.

 

Wir haben uns nun entschieden, Cherry ein wenig in den Garten zu lassen. Bei ihrem ersten Spaziergang war Cherry schon sehr mutig. Anfangs blieb sie aber in Deckung.

 

 

Danach wurde sie mutiger und schaute sich die neue Welt ganz interessiert an. Vor allem die Blumen interessieren Cherry. Ich nehme an, weil die so duften.

 

   

 

Nach ihrem ersten Ausflug draussen war Cherry richtig fertig und hat den Rest des Tages verschlafen. Ja, das ist schon ein grosses Abenteuer, wenn man mit 10 Jahren das erste Mal nach draussen kann!